Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Bewahren und erforschen
Als größtes Museum seiner Art liefert das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) dank einer umfangreichen montanhistorischen Sammlung eine eindrucksvolle Übersicht über die globale Bergbaugeschichte. Seit 2019 geschieht dies im Rahmen einer neu konzipierten Dauerausstellung, die multimediale Vermittlungsstationen und ein modernes museales Konzept mit teils "schwergewichtigen" Originalen der Bergbaugeschichte kombiniert. Das wohl beeindruckendste Ausstellungsstück - das Fördergerüst der Zeche Germania - ist dabei längst zum Wahrzeichen der Stadt Bochum avanciert. Als Museum der Leibniz-Gemeinschaft für Georessourcen sieht sich das DBM zugleich der Forschung verpflichtet.
Das Zeitalter der Kohle
Vom 27. April bis 11. November 2018 wurde in den imposanten Hallen der Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen die mehrfach ausgezeichnete Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ gezeigt, die das Deutsche Bergbau-Museum Bochum gemeinsam mit dem Ruhr Museum Essen konzipierte. Dank Unterstützung durch die RAG-Stiftung ist die Ausstellung online nach wie vor erlebbar.
Aus der Feder Fritz Schupps
Im Jahr 1930 beschlossen die Westfälische Berggewerkschaftskasse und die Stadt Bochum die Gründung eines Museums. Zunächst nutzte man die Hallen des stillgelegten Schlachthofes; zwischen 1935 und 1941 entstand dann unter Leitung des Industriearchitekten Fritz Schupp der bauliche Kern des heutigen Hauses. Sein Markenzeichen, das Fördergerüst, sollte das DBM allerdings erst 1973 erhalten. 2009 wurde ein Erweiterungsbau, der "Schwarze Diamant", eröffnet. Mit seiner schwarzen Fassade symbolisiert er einen Schnitt durch ein gelb-oranges Stollensystem. Der markante Bau wird als DBM+ für Sonderausstellungen genutzt. Einen festen Platz hat dort zudem die Sammlung von Darstellungen der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, die größtenteils auf die Nemitz-Stiftung St. Barbara zurückgehen.
Mehr als Montangeschichte
Der auch international großes Renommee genießende Ankerpunkt verfügt über eine Sammlung, die weit über die Aufarbeitung der regionalen Montangeschichte hinausgeht: Als eines von acht Museen der Leibniz-Gemeinschaft erforscht und vermittelt das DBM epochen- und materialübergreifend die Geschichte der Gewinnung und Nutzung von Georessourcen. Zu den Forschungsbereichen gehören neben der Geschichte des Bergbaus auch Archäometallurgie, Materialkunde, Montanarchäologie sowie das Forschungslabor und das Montanhistorische Dokumentationszentrum, kurz: montan.dok. Für seine Projekte kooperiert das DBM dabei regelmäßig mit namhaften Einrichtungen sowie Partnern aus Kultur und Wissenschaft.
Nachhaltige Wissensvermittlung
Seit Sommer 2019 präsentiert sich das DBM komplett "überholt" und das inhaltlich wie optisch: Drei Jahre dauerte die Sanierung des Hauses; zugleich wurde die Dauerausstellung neu konzipiert. Vier Rundgänge sind das Ergebnis der Neustrukturierung, die Besuchern fortan rund 3.000 Exponate zugänglich macht. Das übergeordnete Ziel: die eigenen Forschungsergebnisse ebenso spannend wie lehrreich zu vermitteln. Ein Kuratoren-Team erarbeitete gemeinsam mit Ausstellungsgestaltern und Museumspädagogen Inhalte sowie moderne Präsentationsformen, beispielsweise interaktive Spiele, multimediale Stationen und Hands-on-Exponate. Inhaltlich legt die neue Dauerausstellung den Fokus auf die Themen Deutsche Steinkohle, Mensch und Bergbau, Bodenschätze sowie Kunst und Kultur.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum ist Standort folgender Themenrouten:
Tipps für Ihren Besuch
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
service@bergbaumuseum.de
+49 (234) 5877126
Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
Vier Filme bieten ungewöhnliche Einsichten
Vier Filme bieten ungewöhnliche Einsichten
Drohnen-Aufnahmen bei Youtube
Außergewöhnliche Einblicke ins Deutsche Bergbau-Museum Bochum bieten vier Drohnen-Filme, die das DBM über seinen Youtube-Kanal zeigt. Zuschauerinnen und Zuschauer fliegen durch die Rundgänge Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst, gehen auf eine spannende Reise ins Anschauungsbergwerk sowie in luftige Höhen zum Fördergerüst und besuchen einen Bereich, in den normalerweise niemand vordringt: das Montanhistorische Dokumentationszentrum.
Menschen und Macher: Fritz Schupp
Menschen und Macher: Fritz Schupp
Fritz Schupp
Sein Name fällt in der Regel im direkten Zusammenhang mit dem UNESCO-Welterbe in Essen. Und er fällt meist gemeinsam mit dem Namen Martin Kremmer, mit dem er von 1922 bis 1945 ein Unternehmen in Berlin und Essen führte. Fritz Schupp (1896-1974) zählt zu den renommiertesten deutschen Architekten von Montananlagen des 20. Jahrhunderts.
Nach seinen Plänen entstanden neben Zollverein auch Nordstern in Gelsenkirchen und Ewald 1/2/7 in Herten. Zudem prägten seine Entwürfe den Neubau des Deutschen Bergbau-Museums Bochum - für das von Beginn an ein Anschauungsbergwerk vorgesehen war - sowie Siedlungen und Sozialgebäude für Beschäftigte im Bergbau und der Stahlindustrie.