WERKSTATT Industriekultur

Potenziale wahrnehmen

Die WERKSTATT Industriekultur ist ein neues Austauschformat, das 2022 erstmals erfolgreich realisiert wurde. Vom 18. bis 20. Mai haben rund 75 Gäste aus ganz Deutschland in Berlin gemeinsam zum Thema "Potenziale wahrnehmen“ gearbeitet. Die Veranstaltung wurde durch eine Kooperation der Route Industriekultur mit dem Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) und mit Unterstützung der European Route of Industrial Heritage (ERIH) umgesetzt.

WERKSTATT Industriekultur 2023

Die WERKSTATT Industriekultur: Potenziale wahrnehmen war die erste Veranstaltung einer geplanten Reihe. Sie ist ein Austausch- und Mitmachformat für Beschäftigte der Industriekultur. Jährlich variierende Themen zu aktuellen Fragestellungen und der praktische Ansatz machen den Charakter der Konferenz aus. Der Austragungsort wechselt zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet, da die WERKSTATT Industriekultur ein Kooperationsprojekt mit dem Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) ist. Nächstes Jahr geht es im Ruhrgebiet weiter. Wir freuen uns bereits jetzt auf das gemeinsame Weiterarbeiten!

Unser Kooperationspartner bzi
Mit Unterstützung von ERIH Deutschland

WERKSTATT Gespräch auf dem Campus Wilhelminendorf der HTW Berlin.
WERKSTATT Gespräch auf dem Campus Wilhelminendorf der HTW Berlin. © bzi/RVR/Loredana Zafisambondaoky

Gemeinsamer Austausch und Praxisbezug

Ziel dieses neuen Formats ist die Vernetzung verschiedener Akteure der Industriekultur. Die erste Veranstaltung der geplanten Reihe richtete sich insbesondere an Vermittler im deutschsprachigen Raum. Überregional und themenübergreifend werden an Orten der Industriekultur ähnliche Fragen gestellt und Lösungen für Herausforderungen erarbeitet. Vielerorts beschäftigen sich Akteure der Industriekultur damit, wie sie ihre Standorte zukunftsgerichtet und spannend vermitteln können. Daher standen der Austausch und der Praxisbezug im Fokus der Veranstaltung. In der ersten WERKSTATT beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Potenzialen der Industriekultur. Dazu traten sie einen Schritt zurück und gingen auf die Ebene der Wahrnehmung: Was sehen, spüren und fühlen wir an Orten der Industriekultur und wie können wir diese Wahrnehmungen für unsere Vermittlungsarbeit nutzen?

 

Wahrnehmung von Industriekultur - Exkursion per Rad und in die Berliner Unterwelt

Während des Exkursionstages standen bewegte und wahrnehmungsgeleitete Zugänge zur Berliner Industriekultur im Fokus. Für einen Teil der Gäste ging es per Rad auf Spurensuche nach Orten der Elektroindustrie und der Brauereiwirtschaft der Jahrhundertwende. Basierend auf der bzi-Fahrradroute "Warmes Licht und kühles Bier" führten die versierten Guides von Berlin on Bike durch Prenzlauer Berg und Wedding. Die anderen Gäste besuchten den geschichtsträchtigen "Gasometer Fichtestraße (Fichtebunker)" des Berliner Unterwelten e.V. Für besondere Begeisterung und Anregung sorgte die Teilnahme an der "Experimentellen Wahrnehmungswerkstatt". Ausgerüstet mit wahrnehmungseinschränkenden oder -verändernden Instrumenten erspürten Teilnehmende in der Ladestraße am Deutschen Technikmuseum und dem angrenzenden Park am Gleisdreieck die Potenziale der Berliner Industriekultur. Im Anschluss folgte eine angeregte Diskussion und Reflexion des Erlebten.

Eine Teilnehmerin macht mit einem überdimensionalen Stift Notizen.
Eine Teilnehmerin macht mit einem überdimensionalen Stift Notizen. © bzi/Max Braun
Zusammentragen der Ergebnisse der WERKSTATT Gespräche.
Zusammentragen der Ergebnisse der WERKSTATT Gespräche. © bzi/RVR/Loredana Zafisambondaoky

WERKSTATT-Gespräche und Best-Practice-Vorträge

Zum zweiten WERKSTATT-Tag kamen die Teilnehmenden zu einem inspirierenden Austausch auf dem Campus Wilhelminenhof der HTW Berlin zusammen. Prof. Jona Piehl und Prof. Tobias Nettke vom Fachbereich 5 der HTW führten in die Welt der Wahrnehmung aus Sicht des Kommunikationsdesigns und der Museumskommunikation ein. Daraufhin entwickelte sich eine spannende Diskussion über zwei unterschiedliche Ansätze der Vermittlung: der fachliche Zugang oder der Zugang über die Wahrnehmungsebene. Anschließend gab es Zeit und Raum für die Präsentation von Best Practice-Formaten und persönlichen Austausch. Darunter u.a. ein bewegter Zugang zur Industriekultur für Kinder und Jugendliche durch das Format "WORK it OUT“ und eine QR-Code-Schnitzeljagd mit dem vielsagenden Namen "Scan dich Q-er-R über Zeche Ewald“. Im besten Sinne einer Werkstatt wurden dabei verschiedene Methoden der Vermittlung vorgestellt. Der Konferenztag schloss mit WERKSTATT-Gesprächen zu den Themen "Potenziale der Industriekultur wahrnehmen", "Neue Zielgruppen gewinnen" und "Industriekultur und Schule". Die Ergebnisse dienen als Input für die kommenden Veranstaltungen der WERKSTATT Industriekultur.

WORK it OUT
Scan dich Q-er-R über Zeche Ewald