Industriezeitalter im Ruhrgebiet

Herzstück der Schwerindustrie

Von einer beschaulichen, ländlich geprägten, etwas peripheren Region zum größten Wirtschaftsraum Europas: Das heutige Ruhrgebiet wurde innerhalb kürzester Zeit zum Herzstück der Schwerindustrie in Deutschland. Die Industrielle Revolution hat dabei das Gesicht der Region geprägt, unwiederbringlich verändert und allen Lebensbereichen ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Diesen Wandel nachzuvollziehen, hilft die Gegenwart der Region zu verstehen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und zu gestalten.

Geschichte des Ruhrgebiets

Informationen zur Geschichte des Ruhrgebiets liefert auch ein Besuch der beiden großen Museen auf der Route Industriekultur: Das Ruhr Museum in Essen zeigt die gesamte Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets; das Deutsche Bergbau-Museum Bochum widmet sich der Bergbau- und Technikgeschichte.

Ruhr Museum
Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Nordsternturm im Nordsternpark Gelsenkirchen.
Ehemalige Zeche Nordstern in Gelsenkirchen. © RIK/Staudinger

Von einer Agrar- zur Montanregion

"Das Ruhrgebiet war vor der Industrialisierung durchweg agrarisch geprägt", schreibt der Historiker und Publizist Michael Clarke in seinem chronologischen Abriss der Industriegeschichte des Ruhrgebiets. Tatsächlich lebte man im Ruhrgebiet bis 1800 vornehmlich von Ackerbau und Viehzucht. Der Kohleabbau wurde im Wesentlichen nur als Nebenerwerb von Bauern und Handwerkern betrieben, und als Erzeuger von Eisen für die deutsche Industrie spielte die Region bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nur eine untergeordnete Rolle. Erst die Erfindung der Dampfmaschine und die Erschließung der riesigen, tief liegenden Fettkohlevorkommen nördlich der Ruhr veränderten die Situation ab etwa 1850: Die Basis für die Entwicklung eines der größten Ballungsräume Europas - das Ruhrgebiet, die Metropole Ruhr - war gelegt.

Chronologischer Abriss der Industriegeschichte des Ruhrgebiets:

Industriezeitalter im Ruhrgebiet