Rheinische Bergbauroute

Wiege der industriellen Entwicklung

Es war der rheinische Teil des Reviers, der mit den großen Pionierleistungen des 19. Jahrhunderts zum Ausgangspunkt für die industrielle Entwicklung des Ruhrbergbaus wurde. Heute drehen sich die Räder an den Fördergerüsten der Bergwerke nicht mehr - und wenn doch, dann zu Demonstrationszwecken. Doch es sind gerade die ehemaligen Zechen, die die Brücke zwischen dem Gestern und Heute schlagen: Moderne Technologiezentren, Dienstleistungsbetriebe und Kultureinrichtungen sind in viele der früheren Übertagebauten eingezogen.

Themenroute 17

Die einzelnen Etappen der 150-jährigen Bergbaugeschichte lassen sich in Struktur und Architektur der Zechenanlagen ablesen. Auf der Themenroute 17 sind Beispiele für alle Epochen des Bergbaus zu finden. Sollten die für die insgesamt 52 Standorte erstellten Lesezeichen im PDF nicht automatisch angezeigt werden, können Sie diese in Ihrem Browser aktivieren.

Die Malakowtürme der Gründerschachtanlage Zollverein 1/2/8 in den 1880er-Jahren. © Sammlung Walter Rieken/Zeche Zollverein e.V./Stiftung Zollverein

Haniels Pioniertat

Der Ruhrorter Kaufmann Franz Haniel versuchte Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Probleme zu lösen: Als Miteigentümer des Oberhausener Hüttenwerkes Jacobi, Haniel & Huyssen (später Gutehoffnungshütte) war er bemüht, die mit einem Walzwerk verbundene Eisenhütte mit Kohle zu versorgen. Aber die Stollenzechen des Ruhrtals konnten ihm nur Magerkohle liefern, die sich für den Hüttenbetrieb schlecht eignete. Haniels Ziel war eine eigene Zeche, die eine regelmäßige Versorgung mit Kohle geeigneter Qualität sicherstellen konnte. Es gelang: Die Zeche Zollverein in Essen konnte die begehrte Kohle zu Tage fördern. Haniels Pioniertat machte den rheinischen Teil des Ruhrgebiets zur Ausgangsregion der Bergbauindustrie. Doch kaum war das eine Problem gelöst, stellte sich die nächste Frage: Setzen sich die Kohlenflöze auf der anderen Seite des Rheins fort? Wiederum war Haniel Vorreiter. Er hatte sich umfangreichen Felderbesitz auf dem linken Rheinufer gesichert und war seit 1851 auf der Suche nach Kohle. Vier Jahre später konnte die Vermutung bestätigt werden: Haniel legte den Grundstein für die Zeche Rheinpreußen.