Nationale und internationale Kooperationen
Als Vorreiter weltweit aktiv
Das für die Route der Industriekultur zuständige Referat Industriekultur des Regionalverbands Ruhr (RVR) ist nicht nur regional aktiv, sondern repräsentiert die industrielle Kulturlandschaft des Ruhrgebiets auch auf nationaler und internationaler Ebene. Als Vorreiter in Sachen Industriekultur hat das Ruhrgebiet dabei wichtige Impulse gesetzt, etwa bei der Entstehung der European Route of Industrial Heritage (ERIH), der Europäischen Route der Industriekultur. Die Route ist darüber hinaus Mitglied in wichtigen industriegeschichtlichen Vereinen und Projekten.
WERKSTATT Industriekultur
Die WERKSTATT Industriekultur ist ein neues Austauschformat, das 2022 erstmals erfolgreich realisiert wurde. Vom 18. bis 20. Mai haben rund 75 Gäste aus ganz Deutschland in Berlin gemeinsam zum Thema "Potenziale wahrnehmen“ gearbeitet. Die Veranstaltung wurde durch eine Kooperation der Route Industriekultur mit dem Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) und mit Unterstützung der European Route of Industrial Heritage (ERIH) umgesetzt. Ziel des neuen Formats ist die Vernetzung verschiedener Akteure der Industriekultur. Der Austausch soll zukünftig regelmäßig stattfinden.
Europäische Route der Industriekultur
Das Ziel war von Beginn an klar umrissen: Der Themenbereich "Industriekultur" sollte zu einer touristischen Marke ausgebaut werden - und das europaweit. 1999, im Jahr der Gründung der Route Industriekultur, nahm auch das Projekt einer europäischen Route langsam Gestalt an. Die auch von der EU geförderte European Route of Industrial Heritage (ERIH) versteht sich als "touristisches Informationsnetzerk zum industriellen Erbe in Europa" und dient zugleich als "Forum für den Erfahrungsaustausch von Experten und Interessierten". Das einigende Element: die Industrielle Revolution, die ganz Europa nachhaltig beeinflusst und gestaltet hat. Darauf aufbauend hat ERIH ein eigenes Routensystem erarbeitet, das sowohl regionale wie europäische Themenrouten vorsieht. Der Gasometer Oberhausen, das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen, das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop, das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund und das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen sind sowohl Ankerpunkte der Route Industriekultur als auch ERIH-Ankerpunkte.
Kooperation WasserEisenLand
Die Industrie- und Gewerbelandschaften des Ruhrgebiets und Südwestfalens stehen seit jeher in engen Wechselbeziehungen zueinander. Diese lassen sich ideal an den industriekulturellen Orten der beiden Regionen ablesen: WasserEisenLand – Industriekultur in Südwestfalen, im Sauer- und Siegerland verfügt über viele Technikdenkmäler aus der frühen Neuzeit, die mit Wasserkraft und Holzkohle betrieben wurden. Sie veranschaulichen damit auch die Ursprünge der industriell/gewerblichen Entwicklung des Ruhrgebiets. Die Route der Industriekultur hingegen lässt ihre Besucher eindrucksvoll erleben, welche unfassbaren Dimensionen das industrielle Bergbau- und Hüttenwesen erreicht hat. Eine Zusammenarbeit der benachbarten Netzwerke schärft die Profile beider Regionen und entwickelt die Industriekultur als Alleinstellungsmerkmal des Tourismus in NRW konsequent weiter. Mit dem gemeinsamen Projekt soll die industrielle Entwicklung von der Vor- und Frühindustrialisierung in Südwestfalen über die hochindustrielle Phase im Ruhrgebiet bis hin zur industriellen Gegenwart in einem zusammenhängenden Gebiet kulturtouristisch erlebbar gemacht werden.
The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage
The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage
Weltweites Komitee für Industriekultur
Expertinnen und Experten aus den Bereichen Industriearchäologie und Industriekultur haben sich Anfang der 1970er-Jahre in der weltweit aktiven Organisation TICCIH (The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage) zusammengeschlossen. Seine vorrangige Aufgabe sieht TICCIH in der Förderung der internationalen Zusammenarbeit bei der Erhaltung, Erforschung und Dokumentation des industriellen Erbes.
TICCIH berät unter anderem den Internationalen Rat für Denkmalpflege ICOMOS (International Council on Monuments and Sites), der sich als nichtstaatliche Organisation weltweit für "Schutz und Pflege von Denkmälern" und die "Bewahrung des historischen Kulturerbes" einsetzt. ICOMOS ist in dieser Funktion auch als Gutachter für das Welterbe-Komitee der UNESCO tätig.
Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur
Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur
Forum für Technikgeschichte
Seit 1926 sieht sich die Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur (GAG) technischen Kulturdenkmälern in Deutschland verpflichtet. Die GAG steht professionell wie ehrenamtlich Engagierten offen und verleiht regelmäßig den "Nachwuchspreis der GAG" für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen oder Habilitationen zum Thema.
Seit 2015 wird in Kooperation mit TICCIH Deutschland und der Zeitschrift "Industriekultur" der "GAG-Preis" an ehrenamtlich arbeitende Vereine oder Initiativen auf dem Feld der Industriekultur vergeben. Der Vereinsname geht auf Georgius Agricola (1494-1555) zurück, dessen Hauptwerk "De re metallica" - das "erste Handbuch der Technik" - 1556 posthum veröffentlicht wurde.
Berliner Zentrum Industriekultur
Berliner Zentrum Industriekultur
Netzwerk für Industriekultur in der Hauptstadt
Als "Kommunikator, Initiator und Vermittler" versteht sich seit 2011 das Berliner Zentrum Industriekultur (biz), das seinen Fokus vor allem auf Forschungsprojekte und Vermittlungsformate zur Berliner Industriekultur legt. Bewusst sollen lokale und regionale Akteurinnen und Akteure miteinander vernetzt und ins Gespräch gebracht werden.
Die Standorte der Route Industriekultur Berlin stehen exemplarisch für Bereiche der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt. Das Berliner Zentrum Industriekultur ist eine wissenschaftliche Einrichtung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin in Kooperation mit der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin.
Berliner Zentrum Industriekultur
Ferienstraßennetz
Ferienstraßennetz
Bündelung der schönsten Autorouten
Als erste industriekulturelle Ferienstraße Deutschlands wurde die Route Industriekultur 2010 Mitglied im Ferienstraßennetz. Das Internetportal listet in Kooperation unter anderem mit dem ADAC die schönsten und interessantesten Autorouten im In- und Ausland.
Das Ferienstraßennetz liefert Tourenvorschläge für Auto- und Motorradfahrer, die "abseits der Autobahnen" Erlebnisse unter dem Motto "Slow Travel" suchen. Die Route Industriekultur kann unter anderem über den interaktiven Planer DREAMANGO erkundet werden.