Bereits mit Inbetriebnahme der Kokerei Hansa im Jahr 1928 war es möglich, aus dem Kokereigas, das beim Verkokungsprozess entstand, Ferngas zu entwickeln. Ferngas war sehr nachgefragt; es gelangte in private Haushalte, in gasverwertende Betriebe, in Städte und Gemeinden. Beim Verkokungsprozess fielen aber auch noch andere wichtige Rohstoffe ab, die vor allem von der chemischen Industrie als Vorprodukte genutzt wurden. Bei den Führungen am Wochenende über das historische Kokereigelände Hansa erhalten Besucher:innen Einblick in diese Produkt-Sparte der Kokerei, die sich entlang der Weißen Straße der Kokerei parallel zur schwarzen Seite der Kohle befindet.
Bei Vollproduktion produzierte die Kokerei Hansa 2,2 Millionen Kubik Kokereigas am Tag, das weiterverarbeitet wurde. Fünf riesige und wertvolle Kompressoren unter einem Dach verwandelten durch Verdichtung das Kokereigas zu Ferngas, das in das Leitungsnetz eingespeist werden konnte. Bei den Führungen wird die Funktionsweise der Kompressoren erläutert und einer der einst dampfbetriebenen Gaskompressoren kann im Schaulauf bestaunt werden.
Bevor das Kokereigas eingespeist wurde, war es zuvor von Schwefel, Naphaltin und Benzol gereinigt. Auch diese Stoffe sowie Teer, Ammoniak und Leichtöl wurden vermarktet und verkauft. Unzählige Nebenprodukte der Kohle gelangten u.a. in Kunststoffe, Arzneimittel und Farbstoffe.
Öffnungszeiten Kokerei Hansa
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Führungen:
Samstag (18.02.) und Sonntag (19.02.) jeweils um 14 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten
Kosten: 8 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei
Einmalig kostenlose Teilnahme mit der RuhrTOPCARD
Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de
Die Kokerei Hansa ist ein Ankerpunkt der Route Industriekultur.