Unternehmervillen

Repräsentatives Wohnen im Revier

Die Villa Hügel in Essen war Jahrzehnte lang Wohnsitz der Krupps - und sie ist bis heute eine der wichtigsten Unternehmervillen der Region. Das weltbekannte Beispiel lässt meist vergessen, wie viele andere prachtvolle Bauten auch anderer Industriellenfamilien den für das Revier so typischen Arbeitersiedlungen gegenüberstehen. Das Spektrum reicht vom Fachwerkhaus des Reidemeisters aus der vorindustriellen Zeit bis zur Prachtvilla aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Themenroute 20

Diese Themenroute bietet interessante Einblicke in das private und gesellschaftliche Leben bekannter Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets. Sollten die für die Standorte erstellten Lesezeichen im PDF nicht automatisch angezeigt werden, können Sie diese oben in Ihrem Browser aktivieren.

Die Inneneinrichtung ist vollständig erhalten.
Die Inneneinrichtung des Hohenhof in Hagen ist vollständig erhalten. © RIK/Staudinger © 2021 VG Bild-Kunst, Bonn

Ausdruck von Bau- und Lebensstil

Die Villa ist - zumindest in ihrer heutigen Form - eine der architektonischen Erfindungen des 19. Jahrhunderts. Kein normales Bürgerhaus, aber auch noch kein Schloss, auch wenn die großen Landsitze des 20. Jahrhunderts damit allemal konkurrieren konnten und können. Mit einer Villa bewies man Bau- und Lebensstil. Zugleich wurde der eigene unternehmerische Erfolg auch im Privaten präsentiert. Zahlreiche dieser Häuser lassen noch heute erahnen, welcher Reichtum und welche Macht sich dort in der Hochphase der Industrialisierung versammelt hat. Ganze "Ensembles" beeindruckender Stadtvillen finden sich unter anderem an der Ruhrstraße in Witten und an der Friedrichstraße in Mülheim. Ein "Muss" ist neben der Villa Hügel in Essen vor allem die Villa Hohenhof in Hagen, mit der sich der große Mäzen Karl Ernst Osthaus seinen Traum von einem Gesamtkunstwerk erfüllte. Als Museum des Hagener Impulses ist es heute ein Bauwerk internationalen Ranges - und nicht zuletzt ein weiterer Ankerpunkt auf der Route Industriekultur.