Arbeitersiedlungen

Leben in der Kolonie

Im Verlauf seiner Entwicklung zur Industrieregion zog das Land zwischen Ruhr und Lippe über Jahrzehnte tausende von Arbeitskräften an. Um sie anzuwerben und einen festen, sesshaften Belegschaftsstamm heranzubilden, bauten die Zechen und Industrieunternehmen in unmittelbarer Nähe ihrer Werke Wohnkolonien. Oft sorgfältig und liebevoll saniert sowie modernen Wohnbedürfnissen angepasst haben viele Siedlungen bis heute ihre unverwechselbare Identität bewahren können.

Themenroute 19

Die Themenroute zeigt die Bau- und Siedlungstypen, die im Laufe von fast 100 Jahren die Stadtlandschaft des Ruhrgebiets geprägt haben. Sollten die für die Standorte erstellten Lesezeichen im PDF nicht automatisch angezeigt werden, können Sie diese oben in Ihrem Browser aktivieren.

Siedlung Eisenheim in Oberhausen.
Siedlung Eisenheim in Oberhausen. © RIK/Staudinger

Die Gesichter des Reviers: Siedlungen im Ruhrgebiet

Es ist das unverwechselbare Kennzeichen einer typischen Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets: das freistehende Vierfamilienhaus mit Kreuzgrundriss. Ihm entsprach bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein rasterförmiger Siedlungsgrundriss mit rechtwinkliger Straßenführung. Ein grundlegender Umbruch im Gesamtbild der Siedlungen - wenn auch weniger in den Grundrisslösungen und der Ausstattung der Wohnungen - ereignete sich dann zu Anfang des 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss der so genannten Gartenstadtbewegung, die einige der schönsten Siedlungen in der heutigen Metropole Ruhr hervorgebracht hat. Durch stilgerechte Sanierungen konnte inzwischen in zahlreichen Arbeitersiedlungen einerseits der Wohnwert verbessert, andererseits aber auch das ursprüngliche Siedlungsbild wiederhergestellt werden. Die Themenroute 19 führt zu jenen Siedlungen, die ihre Wesenszüge bis heute erhalten haben. Außerdem lenken einige Projekte der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park den Blick auf bemerkenswerte Sanierungs- und Erweiterungskonzepte.