Kanäle und Schifffahrt
Lebensadern des Ruhrgebiets
Die Schwerindustrie an der Ruhr brauchte auch ein Transportsystem für die gigantischen Mengen an Massengütern - in erster Linie Kohle und Eisenerz, aber auch Salz, Holz und Getreide. Neben den Eisenbahnen wurden daher die Wasserstraßen zu den Lebensadern der schnell wachsenden Industrieregion: Bereits 1780 wurde die Ruhr schiffbar gemacht. 1840 folgte die Lippe, die allerdings als Wasserstraße zu keiner Zeit die gleiche Bedeutung erlangte wie die Ruhr.
Themenroute 14
Ausgangspunkte für diese Themenroute sind das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop oder das Museum der deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg. Anknüpfungspunkte sind die Schleusen des Kanalsystems, die Häfen und natürlich die Kanäle selbst.
Größere Schiffe - größere Schleusen
MIt dem Erstarken der Industrie, musste auch der Transport auf dem Wasser "professionalisiert" werden: Erste umfangreiche Kanalbaumaßnahmen erfolgten ab 1892 mit dem Bau des Dortmund Ems-Kanals, der das Ruhrgebiet mit den Nordseehäfen verband, und 1914 mit der Fertigstellung des Rhein-Herne-Kanals, der eine Anbindung an den Rhein schuf. Auch das erste östliche Teilstück eines Lippe-Seitenkanals - der Datteln-Hamm-Kanal - wurde im gleichen Jahr eröffnet. Die Fertigstellung der westlichen Fortsetzung zog sich allerdings bis 1931 hin. Seitdem werden die Kanäle und vor allem die Schleusen ständig den neuen technischen Anforderungen und wachsenden Schiffsgrößen angepasst, denn bis heute spielt neben den Eisenbahnen die Binnenschifffahrt eine wichtige Rolle beim Massengütertransport. Zugleich, und auch das zeigt diese Themenroute, erfreute sich auch die Ausflugsschifffahrt auf den Kanälen und Flüssen des Ruhrgebiets zunehmender Beliebtheit. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg steuerten Personendampfer von Herne aus das Schiffshebewerk Henrichenburg, Datteln und Dortmund an. Bis heute fahren Tagestouristen per Schiff zum Duisburger Hafen, zu Schloss und Gasometer Oberhausen oder zum Nordsternpark Gelsenkirchen.