Making-of

Erklärfilm: Die Route im Schnelldurchlauf

27 Ankerpunkte, 17 Panoramen, 13 Siedlungen - so weit, so gut. Doch sich etwas anzugucken ist immer noch bei weitem besser als nackte Zahlen. Deshalb hat der Regionalverband Ruhr, Träger des Projekts Route Industriekultur, einen knapp dreiminütigen Erklärfilm produzieren lassen. Ab sofort ist er auf der Internetseite der Route Industriekultur und der des RVR zu sehen - und natürlich ist er auch Teil der Playlist auf dem Youtube-Channel der Route. Matthias Heuser, Diplom-Designer und Regisseur, ist Gründer und Geschäftsführer der Filmproduktion Neuartig, die den Erklärfilm über die Route Industriekultur im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Ruhr produziert hat. Wie das alles so vor sich ging, erklärt er im Interview.

Die Route bei YouTube

In der Playlist zur Route Industriekultur auf dem Youtube-Channel des Regionalverband Ruhr finden sich weitere bewegte Bilder, die die Route präsentieren. So werden auch die Panoramen gezeigt sowie ein Film zur Industrienatur in der Metropole Ruhr.

YouTube-Playlist der Route
Weitere Informationen zur Route

Filmemacher Matthias Heuser.
Filmemacher Matthias Heuser. © Neuartig

Wie bekommt man 57 Primärstandorte in 2:55 Minuten unter?

Herr Heuser, wie bekommt man 27 Ankerpunkte, 17 Panoramen, 13 Siedlungen, 1000 Themenrouten-Standorte und einen 400 Kilometer langen Rundkurs in 2:55 Minuten unter?
Die Herausforderung besteht bei einer Vielzahl an Informationen darin, diese zu komprimieren und für den Betrachter schnell erfassbar zu visualisieren. So arbeiten wir mit schnell einprägsamen Begriffen und Zahlen, die wir mit einfach verständlichen Visualisierungen untermauern.

Wie lang ist das Rohmaterial, das Sie für den Erklärfilm zur Route Industriekultur aufgenommen haben?
Video-Rohmaterial liegt bei einem solchen Film bei ca. 3:1. Das ist das Drehverhältnis und bedeutet, dass man zum Beispiel für eine Szene im Durchschnitt 3 Anläufe brauchte. Das ist aber ein Richtwert. Bei Spielfilmszenen liegt das Verhältnis deutlich höher bei zirka 8:1.

Wie lange haben Sie dafür benötigt? Wann haben Sie angefangen? Es wird ja beispielsweise auch die Zollverein Eisbahn im Winter gezeigt.
Wir haben letztes Jahr einen großen Imagefilm ("Mach mal was Neues") für die Ruhr Tourismus GmbH produziert, einer Tochtergesellschaft des RVR. Mit diesem Imagefilm haben wir übrigens in Hamburg den "World media Award" in der Rubrik Tourismus gewonnen. In diesem Imagefilm haben wir visuell sehr viele industriekulturelle Angebote abgedeckt. Hierfür haben wir auch ca. ein Jahr Produktionszeit benötigt, da wir von Winter bis Sommer sämtliche Jahreszeiten abdecken.

Haben Sie sich alle Hauptstandorte der Route angesehen?
Alle? Nein, aber 90 Prozent.

Was waren die größten Herausforderungen bei diesem Dreh?
Die Symbiose aus Bilderwelt und Informationen.

Was war das Spannendste?
Die Zusammenarbeit mit dem RVR. Es war und ist sehr angenehm und auf Augenhöhe. Das Team rund um Medien und Kommunikation lässt auch konstruktive und kreative Vorschläge zu. Das ist bei einem solchen Prozess immer viel wert.

Der Erklärfilm mischt Drohnenaufnahmen, Aufnahmen vor Ort mit Models bzw. echten Akteuren des RVR und animierte Visualisierungen. Inwiefern macht es diese Vorgehensweise leichter, das Konstrukt Route Industriekultur zu erklären?
Erklärvideos werden ja gerne in eine Schublade gesteckt. Man denkt an animierte Figuren und Legetechniken etc. Ich bin der Meinung - und das zeigen die Feedbacks -, dass Filme, die den Zuschauern eine reale und emotionale Ebene bieten, in ihrer Aufmerksamkeit wesentlich höher punkten als pure Animationen. Deswegen bin ich von dieser hybriden Darstellungsform überzeugt. Es geht um den Zuschauer und darum, dass wir diesen so effektiv wie möglich erreichen möchten.

Gab es Einschränkungen bei Ihren Aufnahmen aufgrund der Corona-Pandemie?
Wir haben sämtliche Drehtermine vor Corona absolviert.

Kannten Sie die Route Industriekultur bereits vor diesem Dreh? Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort und warum?
Die Route war mir ein Begriff. "Erfahren" habe ich sie allerdings erst im Zuge der Zusammenarbeit mit dem RVR und der Ruhr Tourismus GmbH. Ein Lieblingsplatz? Das ist schwierig, denn das Ruhrgebiet hat viele spannende Orte zu bieten. Toll finde ich die Halde Hoheward mit ihrem Ausblick und der üppigen Freifläche. Ich mag Ausstellungen wie zum Beispiel das Umspannwerk Recklinghausen, das sollte man sich ansehen. Der Landschaftspark Duisburg ist immer einen Besuch wert. Generell kann ich nur empfehlen, dass man sich auf dem Rad oder per Pkw die verschiedensten Orte anschaut. Von Halden bis zu ehemaligen Zechen und deren Siedlungen ist es gerade im Frühjahr und Sommer ganz toll. Auch für die Familie. Ich bin selbst Familienvater von zwei Kids und schwöre auf die RuhrTopCard, von deren Vergünstigungen wir als Familie sehr profitieren und zu kleinem Geld viel geboten bekommen.

Wenn Sie für die Route nicht 2:55 Minuten hätten, sondern nur einen kurzen Satz - wie würde der lauten?
Bitte gebt mir mehr Zeit, denn das Wort "sehenswert" reicht nicht aus.

www.neu-artig.com

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